Do., 30.01.20 | antifa:debug Abend | Flora

Der Umgang mit Konflikten in unseren Strukturen II:
Konsenskultur?

Politische und persönliche Konflikte prägen unsere linksradikalen Strukturen, oftmals ist der gemeinsame Feind das Einzige, was uns noch eint. Unausgesprochene Konflikte erzeugen negative Stimmungen, eine angespannte Atmosphäre im Plenum, böse Blicke und ein Ignorieren bei persönlichen Begegnungen. Ein selbstbestimmtes positives „Wir“ lässt sich oft nicht finden und lässt der äußere Druck nach, zerbrechen diese nur noch von außen (vom „Feind“) definierten Strukturen meist.

Bei projektinternen politischem Streit gehen einige oft so rabiat und aggressiv miteinander um, dass nur noch ganz Hartgesottene da bleiben. Szeneintern kommt es bisweilen sogar zu handfesten Auseinandersetzungen und mensch bekommt den Eindruck, dass manche den „Feind in den eigenen Reihen“ viel mehr hassen, als den wahren. Und dann stellt sich eigentlich die Frage, wer denn der wahre Feind ist oder was „links“ genau bedeutet.

Ein möglicher Ansatz zur Lösung kann der Aufbau einer radikalen Konsenskultur sein, was weit über das in linksradikalen Strukturen propagierte, eher formal begriffene Konsensprinzip hinaus geht. Wir referieren dazu einen Text von Joris Kern, in dem der Aufbau und die Praxis einer Konsenskultur als emanzipatorischer Prozess verdeutlicht und erläutert wird. Die Kritik am Umgang miteinander und die vorgestellte Lösung begreifen wir dabei weit über Szenestrukturen hinausgehend – sie betreffen alle zwischenmenschlichen Strukturen, von Zweierbeziehungen bis zu großen Gesellschaftsstrukturen.

Darüber hinaus gehen wir auch der Frage nach, wo die Grenzen einer Konsenskultur sind und wie wir mit solchen Grenzsituationen umgehen können.

antifa:debug Abend, rauchfrei, Donnerstag, 30.01. Beginn 20:00 Uhr, Rote Flora (Flokü), Einlass ab 19:00 Uhr. Mit Küfa.

Do. 31.10. | antifa:debug Abend | Der Umgang mit Konflikten in unseren Strukturen

Politische und persönliche Konflikte prägen unsere linksradikalen Strukturen, oftmals ist der gemeinsame Feind das einzige, was uns noch eint.
Werden Konflikte angesprochen und verhandelt, gibt es zumindest klare Positionen und eine Möglichkeit sich zu verhalten, vielleicht sich zu ändern. Und was, wenn eine Seite nicht mitmacht? Individuelle Schuld?

Noch schwieriger wird es bei unausgesprochenen Konflikten, wo wir Stimmungen erzeugen, angespannte Atmoshpäre im Plenum, böse Blicke und Ignorieren bei persönlichen Begegnungen. Gibt es Ideen zum Umgang damit? Und wie sehen Ansätze zur Lösung aus? Und ohne diese – was sind die Auswirkungen, persönlich wie politisch?

Wir wollen eine Gesellschaft der Freien und Gleichen und des gegenseitigen Respekts, eine Gesellschaft ohne Konkurrenz, ohne Hierarchien und ohne Ausgrenzungen, eine Gesellschaft der Solidarität und gegenseitigen Hilfe – und wir machen in unseren engsten Kreisen das genaue Gegenteil!
“Die Hölle? – Das sind die anderen!” lautet die Erkenntnis in Sartre’s “Huis Clos – Geschlossene Gesellschaft”.
Warum machen wir das? – Keine Ahnung ist keine Antwort. Wir wollen das angehen und darüber diskutieren. – Wellcome to Hell!

antifa:debug Abend, rauchfrei, Donnerstag, 31.10. 20:00 Uhr, Rote Flora (Flokü)

So. 07.07.19 | Workshop: Gefühl und Reflexion zur eigenen “Männlichkeit”

Es gibt keine positive Männlichkeit, keine “kritische” Männlichkeit – das ist, genau wie “Weiblichkeit”, eine Kategorie patriarchaler Herrschaft. (These, nach dem Vortrag “Real Men are feminists!?” von Kim Posster in der Flora am 16.05.19 – als mp3-audio )

[Bitte teilnehmen! Auch ohne Anmeldung. “Bitte anmelden.” ist nur bewegungsmelder-interpretation!]

Was fühlst du, wenn du von “Männlichkeit” hörst oder liest? Hast du Erinnerungen aus der Kindheit dazu? Und bist du hierzu in den letzten Jahren kritisert worden? Ein hastig hinzugefügtes Adjektiv zu “kritischer Männlichkeit” macht es besser? Oder erfüllt es nur ein “Muss” in einem Diskurs, in dem du dich verloren oder am falschen Platz fühlst? Hast du mit Freunden jemals darüber geredet?
Wir wollen uns diesem Schlamassel mit Spielen und Übungen in Kleingruppen nähern, untereinander austauschen und solidarisch aber kritisch weiterhelfen. Es geht um Abstand+Nähe, Mitteilen, Zuhören und was das emotional mit dir macht.

Der Workshop richtet sich explizit an cis-männlich sozialisierte Personen, denn er soll eine Möglichkeit sein, sich über die künstlichen Barrieren der “männlichen” Sozialisation bewusst zu werden, darin eigene Erfahrungen zu machen, diese mitzuteilen und sich kennenzulernen. So soll auch die Perspektive auf zukünfige, selbstorganisierte kollektive Lernprozesse eröffnet werden.

Sonntag, 07.07.19
14:00 Uhr
Centro Sociale
, Sternstraße 2
U3-Feldstraße

Bitte bei Interesse kurz melden, damit wir einen ungefähren Überblick bekommen, mit wieviel Leuten wir rechnen müssen. Mail: <antifadebug[ät]riseup.net>

Weitere Audios zu Arno Grün, die kurz Grundgedanken umreißen:
Arno Grün – Wahnsinn und Normalität 1/2 (15 Min)

Arno Grün – Wahnsinn und Normalität 2/2 (15 Min)
[über seine Aussagen zu “linken Rebellen” kann man andere Ansichten haben … 🙂 ]

30.05.19, 20:00 Uhr | antifa:debug Abend | Strafe, Gefängnis, Alternativen.



Vortrag und Diskussion mit Rehzi Malzahn

Audio-Mitschnitt der Veranstaltung: audio-file [mp3 | 78MB]
Anschließende Diskussion: audio-file [mp3 | 214MB]

Obwohl Strafe ein Kern von Herrschaft ist, weil sie immer Institutionen bedarf, die sie ausführen, und bedeutet, dass sich ein Individuum über das andere erhebt, ist die Kritik der Strafe und des Gefängnisses als zentrale Strafinstitution moderner Gesellschaften in linken Kreisen eine Seltenheit. Noch weniger als über Strafe und Gefängnis wird aber über mögliche Alternativen gesprochen, geschweige denn Entsprechendes ausprobiert. Continue reading

23.04.-04.06.| Veranstaltungsreihe “Verunsichert euch!” zur Kritik der Männlichkeiten

antifa:debug mobilisiert mit:

Dienstag, 23.04., 18:00h
| Rolf Pohl: Pick-Up-Artists und Männlichkeit

| Café Knallhart, von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg

Donnerstag, 09.05., 18:00h
| Philippe Greif: Kritische Männlichkeitsforschung und Feminismus

| Café Knallhart, von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg

Donnerstag, 16.05., 19:00h
| Kim Posster: Real Men Are Feminists!?

| Rote Flora, Halle 1. Stock, Achidi-John-Platz 1, 22769 Hamburg

Donnerstag, 23.05., 19:00h
| Christian Reichert: Die profeministische Männerbewegung damals _ und heute?

| Café Knallhart, von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg

Dienstag, 04.06., 18:00h
| Veronika Kracher: Incels – Geschichte, Sprache, Ideologie eines Online-Kults

| Café Knallhart, von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg

Blog: https://verunsicherteuch.blackblogs.org
Mail: kritmhh [bei] riseup.net

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Do. 29.11.18 antifa:debug Abend

Donnerstag, 29.11.18 | 19:00 Uhr | Rote Flora

antifa:debug Abend

߃EHLER

Dieser antifa:debug Abend ist den Fehlern gewidmet, die wir alle hassen, vermeiden, vertuschen, verwischen, verdecken, leugnen, nicht zugeben wollen, für die wir erröten, im Boden versinken, wütend und aggressiv werden, uns selbst nicht mögen. Die uns regelmäßig passieren. Und mit denen wir oft nicht umgehen können.

Dass das auch sympathische Seiten haben kann, zeigt der Film “Mon Oncle” des französischen Regisseurs und Komikers Jaques Tati von 1958, eine Hommage an das bunte, fehlerhafte Leben – und den Charme klebriger Bonbons in der Tasche.

Die Flokü in der Flora ist heute alk- und rauchfrei und ihr seid bei Schorle, Limo und Salzstangen willkommen.

Alk- und rauchfrei Ende Mai

Am Donnerstag, 31.05.18 ab 19h machen wir wieder die Kneipe in der Flora auf.
Unspektakulär ohne Alkohol und Rauch. Mit netter Musik, Spielen und was zum Knabbern.
Bei gutem Wetter auch mit Terrasse.

Wir sammeln nach wie vor zwischenmenschliche Themen, die ihr für wichtig haltet, dass sie endlich mal auf die Tagesordung kommen. Vielleicht habt ihr auch Ideen für eine Veranstaltung oder einen Workshop oder wollt an etwas mitarbeiten.
Kommt vorbei und sprecht uns an.

29.03.18: Einladung zum ersten antifa:debug Abend

Einladung zum
antifa:debug Abend
alkohol- und rauchfrei in der Flokü/Rote Flora

ab 19:00 Uhr am jeweils fünften Donnerstag im Monat
29.03. | 31.05. | 30.08. | 29.11. 2018
http://antifadebug.blogsport.eu

Der Abend ist ein Experiment, ein Versuch, was an unseren sozialen Beziehungen verändert werden kann, wenn wir bestimmte äußere Bedingungen des Zusammentreffens ändern.

Änderungen sollen spürbar sein. Wir würden gern den Raum öffnen für eine andere Wahrnehmung der Menschen drumherum, die alltägliche Routine angenehm aufbrechen. Die Veränderung soll schön sein.
Ist das in der Roten Flora möglich? Wir nehmen das als unsere Herausforderung an und versuchen, den Raum so zu gestalten. Es kann natürlich auch alles ganz anders werden. Helft mit. Wir probieren noch.

Die “totale Scheidung” wie sie im Artikel des Lower Class Magazins skizziert ist, bedeutet für uns auch die klassischen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen, denn wir sind Gefährt*innen, keine Konsument*innen.
So gibt es z.B. an diesem Abend keinen Alkohol und keinen Rauch – eine Einladung an alle, die Kneipen deshalb meiden, an unsere Freund*innen der kurdischen Bewegung und vielleicht auch unsere Straight-Edge-Freund*innen.

Sich selbst und andere wahrzunehmen und klar erkennen zu können, halten wir für eine Grundlage einer Kultur der Kollektivität.

Es soll ein Raum werden mit Vorlese-Ecken, Spiele-Runden, vielleicht auch Liedern, Tänzen oder einfach nur quatschen …
Es gibt Vieles neu zu schaffen in einer revolutionären Kultur. Dafür ist jede noch so kleine Initiative wichtig. Und ein gewisses Maß an Neugier vielleicht auch.

Kommt und unterstützt uns, seid neugierig auf etwas anderes: suchen, finden, schaffen oder mitmachen und andere daran teilhaben lassen.

[Flyer | antifa:debug Abend | PDF]

Es ging los: workshop #1.v1

Bei Kälte in der Halle kamen etwa 20 Menschen zusammen – allen anderen sei damit entschuldigt.
Mit Spielen und Übungen wurde versucht sich zu wärmen, zu lockern und mehr über sich zu erfahren. Der Verlauf zeigte, dass es viel Interesse und Bedarf gibt, das Thema weiter zu vertiefen.
Das geschieht jetzt sowohl in Folgetreffen als auch in Neuauflagen des Workshops – modifiziert und an anderen Orten. Meldet euch, wenn ihr Interesse habt.

Es geht los: antifa:debug workshop #1.v1

“Männer können seine Gefühle nicht zeigen – Männlichkeit, Gefühle und Empathie”

Samstag, 03.03.2018
14:00 – 18:00 Uhr
Rote Flora,
obere Halle

“In der Auseinandersetzung mit meinem sexistischen und patriarchalen Verhalten stoße ich regelmäßig an Grenzen: der Versuch mein Verhalten durch rational bestimmte und diskutierte, ja überzeugte Verhaltensregeln zu ändern oder zu kontrollieren scheitert immerwieder. Der Käfig um das Raubtier ist nicht sicher, spätestens nach der dritten Flasche Bier ist er offen.”
Das Raubtier im Regeln-Käfig ist ein verbreitetes Selbstbild, ebenso wie der rational kontrollierte cis-Mann, der seine Gefühle nicht zeigen kann. Continue reading